Implantatoberflächen bei Zahnersatz: Worauf kommt es an?
Bei Zahnverlust bietet die moderne Zahnmedizin inzwischen viele Möglichkeiten, um ein schönes Lächeln zurückzubekommen. Am häufigsten wird auf Zahnersatz zurückgegriffen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.
Welcher Zahnersatz ist der richtige für mich und meine Bedürfnisse? Möchte ich einen festen oder herausnehmbaren Zahnersatz? Aus welchem Material sollte der perfekte Zahnersatz gemacht sein? Entscheidet man sich für Zahnimplantate, also festen Zahnersatz, stellen sich außerdem noch die Fragen nach dem Halt und der Oberfläche der Implantate.
Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Implantatoberflächen und was Sie bei der Auswahl des richtigen Zahnersatzes beachten sollten.
Was sind Implantate und Implantatoberflächen?
Als Implantate bezeichnet man künstliche Zähne, die durch künstliche Zahnwurzeln oder Schrauben im Kieferknochen verankert werden und so verlorene oder kaputte Zähne ersetzen. Zahnimplantate haben viele Vorteile. Vor allem die hohe Ästhetik, da man keinen Unterschied zum eigenen Zahn sieht und spürt. Sie schützen die Nachbarzähne und haben außerdem die beste Langzeitprognose. Die Erfolgsquote von Zahnimplantaten liegt bei 98 Prozent. Die Außenfläche der Implantatwurzel also der Teil, der mit dem Kiefer in Kontakt tritt, bezeichnet man als Implantatoberfläche. Dieser Teil ist wichtig für die Einheilung, Stabilität und Haltbarkeit des Zahnersatzes.
Wieso gibt es unterschiedliche Implantatoberflächen?
Damit ein Implantat lange hält und gut verträglich ist, ist es wichtig, dass es sich gut mit dem Kieferknochen und dem Zahnfleisch verbindet. Dazu muss der Knochen anwachsen (Osseointegration) und das Weichgewebe sich an das Implantat anlagern. Nur so kann ein dauerhafter, starker Halt gewährleistet werden. Inzwischen ist es erwiesen, dass eine glatte Oberfläche den Anwachsungsprozess und die Stabilität verlangsamt, wenn es überhaupt funktioniert. Deshalb wurden verschiedene Verfahren zur Oberflächenanrauung entwickelt, die dabei helfen, den künstlichen Zahn gut in den Kiefer zu integrieren. So können Implantatausfälle in der kritischen frühen Behandlungsphase (die ersten acht Wochen nach Einsetzen des Zahnersatzes) vermieden werden.
Welche Implantatoberflächen gibt es?
Man unterscheidet bei Oberflächen von Zahnimplantaten zwischen relativ glatten, angerauten und stark angerauten Oberflächen. Sie alle haben Vor- und Nachteile und werden durch verschiedene Techniken hergestellt. Entweder werden die Flächen durch Abtragung (subtraktives Verfahren) angeraut oder durch den zusätzlichen Auftrag von zum Beispiel Titan (additives Verfahren).
Additive Verfahren der Oberflächenbearbeitung von Zahnimplantaten
Auftrag von Titan
Durch das Titan-Plasmaspray (TPS) beziehungsweise das Plasma-Flame-Verfahren wird die Oberfläche uneben gemacht. Heißes, flüssiges Titan wird dabei auf das Implantat aufgebracht. Dieses bildet beim Erkalten unregelmäßige Zacken und Vertiefungen, sodass ein sehr raues, griffiges Relief entsteht.
Beschichtung mit Hydroxylapatit und Calciumphosphat-Nanopartikeln
Hydroxylapatit ist eng mit dem Knochen verwandt und sorgt dafür, dass sich Knochenzellen schnell anlagern. Es wird hauchdünn aufgetragen und sorgt für einen guten Erstkontakt zwischen Knochen und Implantat. Danach löst es sich auf. Calciumphosphat hat die gleichen Effekte. Es wird ebenfalls als Nanopartikel auf das Implantat aufgetragen.
Anodische Oxidation
Bei der anodischen Oxidation wird unter Einleitung von Strom ein keramisches Biomaterial in einer phosphathaltigen Elektrolytflüssigkeit aufgetragen. So wird eine raue Oberfläche erzeugt, an der der Knochen gut anwachsen kann.
Nitrit-Beschichtung
Eine Nitrit-Beschichtung am Implantat hilft, die Anheftung von Bakterien zu verhindern. Außerdem ist sie nützlich, um Implantatausfall vorzubeugen.
Subtraktive Verfahren der Oberflächenbearbeitung von Zahnimplantaten
Maschinenpolitur
Eine relativ glatte Oberfläche bekommt man, wenn man das Implantat mit einer Maschine poliert. Durch die Politur wird das Implantat leicht angeraut.
Säureätzung
Man kann Titanimplantate auch mit Säure behandeln, sodass die Oberfläche rau wird. Hierbei lassen sich über die Art der Säure, deren Konzentration und die Wirkdauer sehr genaue Ergebnisse erzielen. Durch die genau steuerbare Rauigkeit kann eine mikroraue Oberfläche hergestellt werden.
Abstrahlung
Bei dieser Methode wird die Oberfläche mit Strahlmaterial abgeschliffen, wodurch eine Abtragung des Oberflächenmaterials entsteht. Das Strahlmaterial, die Partikelgröße und der Druck der Rauigkeit lassen sich dabei sehr gut steuern. Beispiele sind Titanpartikel, Keramiken und Korund. Die Oberfläche wird dadurch mikrorau.
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Welche Implantatoberfläche ist die richtige?
Alle Verfahren haben Vor- und Nachteile. Durch zahlreiche Untersuchungen konnte man inzwischen bestimmte Faktoren bestimmen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass das Implantat gut einheilt und sich mit dem Knochen und dem Zahnfleisch verbindet. Die Rauigkeit sollte bei 1-2 µm liegen, also mikrorau sein, da sich dadurch im ersten Schritt die Anlagerung von Blutzellen an die Oberfläche verschnellert. Titanimplantate sind aufgrund ihrer hohen Verträglichkeit besonders gut geeignet, viele Zahnärzte verwenden auch Beschichtungen wie Tantal-Titan-Hybride. Wenn Sie unsicher sind, welche Implantatoberfläche am besten für Ihren Zahnersatz geeignet ist, lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Meistens wird dieser sich auf ein Verfahren spezialisiert haben.
Welche Risiken können entstehen?
Manche Implantate haben Nachteile, zum Beispiel kann bei der Bearbeitung mit TPS Abrieb von Titanpartikeln beim Eindrehen des Implantats entstehen, außerdem ist die Oberfläche danach sehr anfällig für Bakterien. Deshalb greifen die meisten Implantologen auf mikroraue Implantatoberflächen zurück. Das wichtigste bei der Bearbeitung von Implantatoberflächen ist die gründliche Reinigung danach. Nach jedem Verfahren muss eine sehr gute Reinigung erfolgen, damit keine chemischen Rückstände (von den Säuren) oder Fremdpartikel (von dem Strahlmittel) zurückbleiben. Ansonsten kann es nämlich zu Entzündungen und immunologischen Reaktionen kommen. Wird dieses Qualitätskriterium befolgt, gibt es so gut wie keine Risiken mehr.
Implantologie Köln
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